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Archive for Juni 13th, 2013

Blogs und Bier? Das lob‘ ich mir!

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Was sind Iron Blogger?

Heimat

„Heimat“ by dasEbb (CC-A)

Auf der re:publica (siehe auch meine Links dazu) gab es eine Session mit dem ansprechenden Titel „Blogs und Bier? Das lob‘ ich mir!“ (Folien, Video).

Darin wurde das Phänomen des ironblogging vorgestellt: Im Prinzip ist das eine Art Selbsthilfegruppe für BloggerInnen mit dem Ziel, mindestens einmal in der Woche einen Blogpost zu schreiben.

Wer das nicht schafft, zahlt 5 Euro in eine Gemeinschaftskassa ein und wenn genügend zusammengekommen ist, wird das Geld in Bier umgesetzt. Wobei man „Bier“ jetzt natürlich nicht allzu wörtlich nehmen muss. In den Regeln der allerersten Iron Blogger heißt es:

I use a very loose definition of beer. Food and other drinks may be considered “beer” for the purpose of this excercise.

und auch die Kölner Regeln sind da etwas freier formuliert.

Warum ist das jetzt spannend?

Ich finde diesen Ansatz aus mehreren Gründen interessant:

„Reclaiming“

2012 hat Sascha Lobo zum Jahr der Blogs ausgerufen und schrieb dazu auch eine Kolumne „Euer Internet ist nur geborgt“, in der er vor der Abhängigkeit von sozialen Netzwerken warnte:

Wer Facebook, Twitter oder andere soziale Netzwerke nutzt, ist im Netz nicht wirklich frei. All diese Dienste können von den Betreibern jederzeit verändert, verkauft, zensiert, geschlossen werden. Wer wirklich frei im Internet veröffentlichen will, braucht eine eigene Website.

Gut, dieses Blog wird jetzt zwar auch von WordPress gehostet, ich bin aber, was Inhalte und Datenimport und -export angeht relativ unabhängig.

Regionalisierung

Interessant finde ich auch den regionalen Aspekt. Durch die Plattform lernt man neue Blogs aus der eigenen Stadt kennen, die es sonst nicht in meine Filterblase geschafft hätten.

Kleiner „Opa-erzählt-vom-Krieg“-Einschub: bei meinem ersten Einstieg in das Internet, 1995 im Museum Arbeitswelt, gab es so wenige Internetseiten, dass man da auch bequem über eine nach Ländern sortierte Liste einsteigen konnte. Damals hieß das noch „internationales Computernetzwerk“ und „Datenhighway“

Extrinsische Motivation

Im Prinzip schreibe ich ja gerne und freue mich auch immer, wenn meine Texte wahrgenommen und gelesen werden. Allerdings ist das auch immer etwas mühsam und mehr Praxis würde mir sicher auch helfen einfach besser zu schreiben.

Dabei ist dann natürlich die Einbindung in eine Gruppe und der damit verbundene Druck von außen ganz hilfreich. Darüber hinaus, ist es auch spannend, herauszufinden, ob ich überhaupt jede Woche einen halbwegs brauchbaren Artikel raushauen kann oder ob ich irgendwann auf belanglose Links oder herzige Faultierbilder zurückgreifen muss um die Quote zu erfüllen…

IronBiblioBlogger?

Im Bereich der Biblioblogs gab es ja so etwas Ähnliches schon einmal: die Stimmen. Der (sehr ambitionierte) Ansatz war, dass jeden Tag eine Bibliobloggerin/ein Biblioblogger einen Artikel publiziert. Das hat leider nicht so richtig funktioniert und die Stimmen sind etwas eingeschlafen. Bei mir war es wahrscheinlich der (selbstgemachte) Druck termingerecht einen „wichtigen Artikel“ zu produzieren, der es verdient in den Stimmen und nicht im eigenen Blog zu erscheinen…

Keine Ahnung, ob in diesem Umfeld auch so ein „Iron Blogger“ Ansatz mit seiner Belohnung/Strafe-Komponente funktionieren würde, da es hier ja einen thematischen und keinen regionalen Bezug geben würde und man sich realistischerweise nur einmal im Jahr auf den BibliothekarInnentagen/Bibliothekskongressen treffen könnte um die Gemeinschaftskassa zu verfeiern (was in Bier umgesetzt wahrscheinlich ein episches Besäufnis ergeben würde 😉 ).

Written by Peter

Juni 13, 2013 at 8:57 pm

Veröffentlicht in iron blogger, Konferenzen

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